Aufgefischt: Die schwäbische Hausfrau

Die schwäbische Hausfrau wird immer wieder gern bemüht. Wann immer es ums Sparen geht, muss sie als Vorbild herhalten; landauf, landab, bis in die tiefste Uckermark. Selbst nach Baden dringt ihr Ruf, wo unser braver Finanzminister herkommt, der sie sich als Leitbild an die Wand gehängt hat.  Keine langen Vorreden mehr, schauen wir doch einmal hinein in den Alltag unserer vorbildlich sparsamen schwäbischen Hausfrau:

Sie hat eine echt schwäbische Familie, also schafft ihr Mann beim Daimler. Verkauft der Daimler keine Autos, dann arbeitet der Mann kurz oder wird gar ausgestellt. Die schwäbische Hausfrau kauft aber keinen Daimler, denn sie muss ja sparen. All die Hausfrauen im restlichen Deutschland, bis in die tiefste Uckermark, haben sich ein Beispiel genommen, sparen und bewilligen ihrem Familienetat auch keinen Daimler. Weil der Daimler derweilen auch weniger Zulieferteile aus der Uckermark braucht, bringen die Männer dort ja auch weniger Geld nach Hause. Da fragt sich die schwäbische Hausfrau schon, wo das Geld zum Sparen herkommen soll?

Kein Problem, sagt die uckermärkische Hausfrau: Die Männer verdienen zwar weniger, dafür aber kann der Daimler die Autos besser ins Ausland verkaufen. Die schottische Hausfrau jedoch winkt ab: auch dort wird gespart.

Alle Hoffnungen ruhen nun auf der griechischen Hausfrau. Die kündigt an, für ihre ganze Familie Daimler-Autos kaufen zu wollen. Großer Jubel, aber dann stellt sich heraus: Die griechische Hausfrau kauft die Autos nur, wenn die schwäbische und die uckermärkische Hausfrau ihr das Geld dafür leihen. Sie selbst hat nämlich keines.

Kein Geld hat auch die amerikanische Hausfrau. Dafür kennt sie ein paar smarte Typen, die ihr Geld ohne Sicherheit leihen. Aus den Schuldscheinen kleben die smarten Typen bunte Bilder, die sie der Hypo andrehen. Das Geld dafür leiht sich die Hypo vom Ackermann.  Als die Sache auffliegt, überredet der Ackermann unsere uckermärkische Hausfrau, ihren Sparstrumpf dranzugeben, um die Hypo zu retten. Schlau gemacht, denn sonst wäre auch sein Geld weg. So ist es unseres.

Jetzt sind zwar ein paar Daimler verkauft, aber das gesparte Geld unserer uckermärkischen Hausfrau, das ist weg. Allenfalls die smarten Typen aus Amerika und der Ackermann haben noch welches. Es sieht ganz so aus, als sei die schwäbische Hausfrau überhaupt kein großes Vorbild.

Aber halt: Die schwäbische Hausfrau ist viel klüger als ihr Ruf! Der schwäbische Dreiklang lautet eben nicht einfach „Sparen, Sparen, Sparen“ sondern: „Schaffen, Sparen, Häusle bauen“. Die schwäbische Hausfrau spart nicht als Selbstzweck, sie will, dass daraus einmal etwas wird. Auf den Staatshaushalt übersetzt heißt „Häusle bauen“: öffentliche Investitionen. Schulen bauen und Kindergärten, Kanäle reparieren und Bahnstrecken, Solardächer fördern und dafür sorgen, dass die Kinder etwas lernen. Dafür spart die schwäbische Hausfrau gern. Erklärte man ihr aber, dass ihr Sparstrumpf ausgeschüttet werden muss, damit großkopfete Banker weiter ihre Boni kassieren dürfen — dann bekäme man von der schwäbischen Hausfrau etwas zu hören! Da bekäme wohl selbst das Herrgöttle von Biberbach feuerrote Ohren.

Wir brauchen wirklich mehr schwäbische Hausfrauen.

Bürgerarbeit oder doch bloß Lohndumping?

Ein-Euro-Jobs waren gestern. Ab Mitte Juli soll das neue Wundermittel der Bürgerarbeit bundesweit  in etwa der Hälfte der Jobcenter angeboten werden. Zuerst wird sechs Monate lang aktiviert und ausgesucht, ab Mitte Januar 2011 gibt es die ersten Jobs. Modellprojekte dazu gab es seit 2006  in Sachsen und seit 2008 in Bayern. Die Bundesagentur für Arbeit sagt, die Versuche seien erfolgreich verlaufen und hätten „signifikant zur Reduzierung der regionalen Arbeitslosigkeit beigetragen“. Aber dem ist nicht so.
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Schulstraße: Fußgänger im Blick – trotz Knick

Bevor es über die Schulbrücke geht, macht die Schulstraße einen kleinen Knick. Deshalb verstellen parkende Fahrzeuge den Blick auf die Fußgänger, die den Zebrastreifen aus Richtung Harburgerstraße kommend zum Café Journal hin überqueren wollen.
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Neue stadtnahe Wohnungen

In der Stadtratssitzung vom 30. Juni 2010 gab es grünes Licht für die Wohnbebauung auf dem ehemaligen Telekom-Parkplatz in der Burg.

Von der Schulstraße mit grünem Pfeil in den Ring

Von der Schulstraße geht es über die neue Schulbrücke zweispurig in den Ring. Die linke Spur ist für Linksabbieger, die rechte Spur für Rechtsabbieger – mit grünem Pfeil, damit der rechtsabbiegende Verkehr besser fließt. Leider  müssen auch Fahrzeuge, die geradeaus auf den Rathausparkplatz wollen, die Rechtsabbiegerspur  mit benutzen. Da die Rechtsabbieger aber weit in der Überzahl sind, stauen sie sich unnötig.

Einmündung der Schulstraße

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Opernstraße: Vorrang für Fußgänger

Fußgänger gehen gerne vom Markt über die Metropoltreppe zum Luitpoldplatz hinunter (und umgekehrt). Zwischen dem Fuß der Treppe und der Brücke über den „Canale Grande“ müssen sie die Opernstraße queren. Dabei haben sie nach der StVO Vorrang gegenüber Fahrzeugen, die aus dem Luitpoldplatz in die Opernstraße einbiegen und Nachrang gegenüber Fahrzeugen aus allen anderen Richtungen.  Das ist unübersichtlich und in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone nicht angemessen. Wir finden, dass diese Fußgängerachse aufgewertet werden muss und Vorrang bekommen soll.

Vorrang für Fußgänger bedeutet mehr Leben in der Stadt

Dasselbe gilt für Fußgänger, die von der Fußgängerzone vor dem Opernhaus her kommend die Opernstraße in Richtung Café Ponte oder in Richtung Wölfelstraße überqueren wollen. Hier gibt es zusätzliche Gefahren durch Kraftfahrer, die aus der Münzgasse verbotswidrig geradeaus fahren, statt rechts in die Wölfelstraße abzubiegen.

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Hallo Welt!

Es gab einmal eine Zeit, da wurde diese Stadtteilzeitung auf richtiges Papier gedruckt und mehrere Tausend Exemplare wurden mehr oder weniger regelmäßig in der Innenstadt und im Neuen Weg verteilt. Die Zeiten haben sich geändert.

Titelblatt der Papierausgabe

  • Wir alle wollen aktueller informiert werden. Selbst in den besten Zeiten haben wir es nur auf sechs Papierausgaben im Jahr gebracht.
  • Wir alle wollen uns aussuchen, was wir lesen wollen. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wollen keine Werbeblätter im Briefkasten.

Deshalb wollen wir Sie in Zukunft auf diesen Seiten über uns und unsere Politik laufend informieren. Bleiben Sie dran, machen Sie mit, schreiben Sie uns Ihre Meinung.